Der Römerberg ist der große Platz im Zentrum der Altstadt von Frankfurt am Main. Hier steht das Rathaus und Wahrzeichen der Stadt, der „Römer“, in dem sich die Stadtvertretung und der Sitz des Oberbürgermeisters beziehungsweise der Oberbürgermeisterin befinden. Dieser Bau, welcher zur Frontseite hin eigentlich aus drei einzelnen Gebäuden besteht, besitzt eine charakteristische Treppengiebelfassade. Römer und Römerberg zählen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankfurts.
Die Geschichte des Römers
Es ist nicht geklärt, woher der Name des Gebäudes stammt. Es wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet und erstmals 1322 urkundlich erwähnt. Seinerzeit suchte der Stadtrat nach einem repräsentativen Standort und wurden bei den Patrizierhäusern am Römerberg fündig. Der Name Römer wird für den gesamten Komplex benutzt, obwohl der Römer ursprünglich nur einer der drei nebeneinanderliegenden Bauten war.
Das Haus zum Goldenen Schwan und der eigentliche Römer waren damals schon baulich miteinander verbunden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kamen weitere Gebäude hinzu, so dass später insgesamt elf Häuser zum Ensemble gehörten.
Der Römer war ein wichtiger Schauplatz während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, da hier ab 1356 gemäß einem Gesetz Kaiser Karl IV, ein Großteil der Königswahlen und -krönungen stattfand.
Der Kaisersaal
Der prachtvollste Raum im Römer ist der Kaisersaal, welcher sich im 2. Stock des Hauses befindet. In diesem architektonischen Juwel tagte zunächst der Frankfurter Stadtrat. Ab 1612 fanden hier traditionell die Krönungsbankette nach den Kaiserwahlen statt. Besonders beeindruckend ist die Galerie mit den 52 Gemälden sämtlicher Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Der erste in der Reihe ist Karl der Große, der im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt wurde und der letzte ist Kaiser Franz II, der bis 1806 regierte. In diesem Festsaal finden bis heute die meisten offiziellen Empfänge Frankfurts statt. Wenn dort keine Veranstaltungen abgehalten werden, kann er besichtigt werden.
Der Römer und der Römerberg in heutiger Zeit
Nach den Luftangriffen auf Frankfurt während des 2. Weltkrieges, waren vom Römer nur noch die Fassaden übriggeblieben. Seit dem Wiederaufbau verbergen sich dahinter die Rathausbüros im zweckmäßigen Stil der 1950er Jahre, die sich auf neun Gebäude verteilen. Die Grundfläche beträgt ca. 10.000 m², wobei außer dem Kaisersaal hauptsächlich die Dreigiebelfront am Römerberg, wo auch der Haupteingang liegt, für Touristen interessant ist.
Da der Deutsche Fußballbund seinen Sitz in Frankfurt am Main hat, dient der Balkon des Römers nicht nur als repräsentative Bühne für Staatsgäste, sondern immer wieder auch für Mannschaften, die sich nach besonderen Titelgewinnen hier von ihren Fans, die sich dann auf dem Römerberg versammeln, feiern lassen. Der Balkon wurde übrigens erst im Jahr 1900 an die Fassade angebaut.
Am Römerberg befinden sich außer dem Römer auf der Westseite auch:
- Der Justitiabrunnen in der Mitte des Platzes
- Die Alte Nikolaikirche auf der Südseite
- Das Historische Museum
- Das Standbild von Karl dem Großen
Der Römerberg ist regelmäßig Veranstaltungsort für Messen und Märkte, wobei besonders der alljährliche Weihnachtsmarkt viele Besucher anzieht.